Ein kleiner, schwarz-weißer Federball, der im Geäst herumturnt – das ist die Schwanzmeise. Von den 14 Zentimetern Körperlänge gehören allein neun Zentimeter zum Schwanz, mit dem sie sich ausbalanciert. Nacken und Rückenmitte der streifenköpfigen Meise sind schwarz befiedert, die Schultern und Flanken zeigen einen Hauch von rötlichbrauner Färbung.
Doch Aufgepasst: Vor allem im Winter gesellen sich Trupps der weißköpfigen Nominatform aus Nord- und Osteuropa zu den bei uns brütenden Schwanzmeisen. Die weißköpfigen Schwanzmeisen stammen aus Skandinavien und Sibirien und überwintern bei uns. Zur Brutzeit sind Schwanzmeisen eher unauffällige Bewohner naturnaher Laub- und Mischwälder und heimliche Vögel in Parks und Friedhöfen, wo sie gern in immergrünen Ziernadelhölzern ihr Nest bauen.
Doch im Winter sieht man mitunter Trupps von mehr als 50 Vögeln, die immer in Bewegung von Baum zu Baum wandern. Ihr durchdringendes „zie“ oder „iiez“ ist dabei schon von weitem zu hören. Sibirien und überwintern bei uns. Die Schwanzmeise, die übrigens nicht unmittelbar mit Kohl- und Blaumeise verwandt ist, kommt im Winter in kleinen Grüppchen auch an Futterstellen.
Dort picken die Vögel – gern auch kopfüber – aus Futterglocken und Meisenknödeln das Fettfutter heraus. Vor allem, wer am Dorf- oder Stadtrand wohnt, wird diesen winzigen, aber auffälligen Wintergast beobachten können.
Die Schwanzmeise gehört zu den Arten, die aufgrund der Klimaveränderung heute früher mit der Brut beginnen. Besonders in England steigen ihre Bestände, was auch damit zu tun haben scheint, dass hier im Winter besonders viel gefüttert wird, und so die gut genährten Vögel schnell ins Brutgeschäft übergehen können. Deutlich wird dies auch aus der sich vergrößernden Populationsschere zwischen garten- und waldbewohnenden Schwanzmeisen.
(Textquelle: NABU)