- Höckerschwanpärchen (Cygnus olor) mit Küken
in der Amper bei Schöngeising
Der Höckerschwan (Cygnus olor) ist eine Vogelart, die innerhalb der Entenvögel zur Gattung der Schwäne und zur Unterfamilie der Gänse gehört. Als halbdomestizierter Vogel ist er heute in weiten Bereichen Mitteleuropas beheimatet. Er hält sich bevorzugt auf Seen, Park- und Fischteichen, in seichten Meeresbuchten und im Winter auch auf offenen Flussläufen auf. Schwäne haben in Mitteleuropa nur wenige Fressfeinde und werden kaum bejagt, obwohl sie zu den jagdbaren Tierarten gehören. Zu einer Bestandsregulierung kommt es durch die stark ausgeprägte Territorialität der Schwäne während der Brutzeit sowie durch Verluste in strengen Winterhalbjahren.
Höckerschwäne binden sich auf Lebenszeit. Sie pflanzen sich erstmals im dritten oder vierten
Lebensjahr fort. Insbesondere in der Brutzeit, die im März beginnt, sind die männlichen Höckerschwäne sehr aggressiv und verteidigen ihr Territorium nachdrücklich auch gegen näher kommende Menschen und stoßen dabei Fauchlaute aus. Sie sind in der Lage, durch gezielte Schläge mit dem Schwingenbug auch menschliche Armknochen zu brechen. Sie pflanzen sich an Land fort.
Das Nest wird von beiden Elternvögeln nahe dem Wasser, auf kleinen Inseln oder im seichten Wasser im Verlauf von etwa zehn Tagen gebaut. Es ist ein großer Bau, der aus Reisern, Schilf und Rohr besteht. Die eigentliche Nestmulde ist nur sehr schwach mit Daunen ausgepolstert. Der Nestbau wird vom Männchen eingeleitet, dem sich der weibliche Altvogel später anschließt. Ein Gelege besteht in der Regel aus fünf bis acht schmutzig gelbbraunen Eiern, die in einem Legeabstand von etwa 48 Stunden gelegt werden. In sehr seltenen Fällen umfasst ein Gelege auch bis zu zwölf Eier. Beide Eltern kümmern sich vier bis fünf Monate lang bis zum Flüggewerden um die Jungen. Insbesondere Weibchen tragen die Dunenküken gelegentlich zwischen den Schwingen auf dem Rücken. Dies schützt die Dunenküken unter anderem vor den Nachstellungen durch große Hechte.
Zur elterlichen Brutfürsorge gehört ein Herausreißen von Unterwasservegetation, die die Dunenküken ohne die Elternvögel nicht erreichen könnten. Flügge sind die Jungvögel etwa in einem Alter von 120 bis 150 Tagen. Der älteste beringte Wildvogel wies ein Alter von etwa 28 Jahren auf.
Die Mortalitätsrate unter Dunenküken und Jungvögeln ist sehr hoch. Studien haben gezeigt, dass zwischen 29 und 49 Prozent der Gelege verloren gehen, noch bevor die Küken schlüpfen.